Warum sind wir eigentlich so empfindlich in Zeiten der Verarbeitung und Integration?
Manchmal gleicht unser Leben dem eines Hummers. Wir müssen unsere schützenden Panzer von innen heraus aufbrechen und abstreifen, um zu wachsen und zu gedeihen. Doch während dieser Prozess abläuft, fühlen wir uns oft verletzlicher und weniger gelassen, als wir es von uns selbst kennen und vielleicht sogar erwarten.
Warum ist das so?
Lass uns das gemeinsam ein wenig beleuchten und überlegen, wie wir damit umgehen können.
Die Schutzmauern, die wir errichten
In unserem Leben erleben wir alle irgendwann Verletzungen und schwierige Zeiten, die wir am liebsten nie wieder durchleben möchten. Unsere Biologie als Menschen ist darauf ausgelegt, solche schmerzhaften Erfahrungen zukünftig zu vermeiden oder zu verhindern. Wir errichten Schutzmauern, um uns vor weiteren Verletzungen zu bewahren. Dies vermittelt uns, zumindest vorübergehend, ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle.
Vor- und Nachteile dieser Mauern
Der Vorteil solcher Schutzmechanismen besteht darin, dass wir uns weniger verletzlich fühlen und unsere Leistungsfähigkeit, zumindest für eine gute Weile, aufrechterhalten können. Wir sind weniger anfällig für emotionale Schmerzen und Stress. Gleichzeitig kostet es uns Kraft und zwar Kraft, die eigentlich an anderer Stelle bräuchten. Und wir können uns insgesamt weniger fühlen und spüren. Das ist ein bisschen so, als wenn unser Farbkasten im Leben einfach weniger Farben hat als vorher. Ein weiterer bedeutender Nachteil ist, dass wir uns in diesem Prozess von uns selbst, anderen Menschen und der Welt um uns herum, entfernen. Das kann dazu führen, dass wir uns alleine, abgeschnitten, nicht dazugehörig und vielleicht auch einsam fühlen.
Die Rückkehr zur eigenen Verletzlichkeit
Wenn wir uns jetzt dazu entschließen, unsere Vergangenheit zu reflektieren und zu verarbeiten, öffnen wir uns auch erneut für unsere Verletzlichkeit und unsere wunderbare Zartheit. Dies bedeutet gleichzeitig, dass unsere Schutzmechanismen nach und nach weniger greifen. Dieser Schritt ermöglicht einerseits die Verarbeitung und Integration und verunsichert uns andererseits, macht uns empfindlicher und möglicherweise etwas reizbar. Daher ist es gut, wenn wir dem Ganzen Prozess einen schützenden Rahmen geben.
Der schützende Rahmen
Es ist gut, sich darüber bewusst zu sein, dass in Phasen der Verarbeitung und Integration unsere Empfindlichkeit zunehmen kann. Die gute Nachricht ist, dass wir uns darauf vorbereiten können. Wir dürfen uns eine schützende „Höhle“ bauen, in der wir uns in unserem ganz eigenen Tempo und Intensität entwickeln und in der wir wachsen können. Dies kann durch liebevolle Selbstfürsorge, Achtsamkeit, gute Routinen.
WICHTIG: Wenn es sich um sehr anstrengende und belastende Erlebnisse oder Abschnitte in deinem Leben handelt, empfehle ich dir auf jeden Fall die Unterstützung einer (Trauma)Therapeutin, wie mir, zu suchen. Alles was dich unterstützt, ist willkommen.
In guter Begleitung
Die Empfindlichkeit, die wir in Zeiten der Verarbeitung und Integration erleben, ist ein natürlicher Teil des Heilungsprozesses. Es ist wichtig, sich selbst zu erlauben, diese Verletzlichkeit anzunehmen und zu verstehen. Als Heilpraktikerin, mit den Schwerpunkten traumasensibles Coaching und körperorientierter Psychotherapie, bin ich dir gerne zur Seite, und begleite Dich auf Deinem Weg zurück zu Deiner inneren Stärke und Resilienz.
Denke daran, wie der Hummer in seiner schützenden Höhle wächst und sich entwickelt, bevor er wieder mutig ins Leben hinausgeht.
Es ist nie zu spät für ein schönes Leben in Kraft und echter Resilienz! Die Mühe lohnt sich!
Ich lade dich ein, dein kostenfreies 15-minütiges Erstgespräch zu buchen. So kannst du einen guten ersten Eindruck von mir und meiner Arbeit gewinnen und mir auch schon ein wenig von deiner Geschichte erzählen. Ganz nebenbei bekommst du ein Baugefühl für unsere möglich gemeinsame Arbeit.
Ich freue mich auf Dich!
Herzliche Grüße, deine Iris